von Martin » Mi 6. Feb 2019, 01:45
Joseph Goebbels am 28. Mai 1937 in der Berliner Deutschlandhalle, zitiert nach dem Stettiner General-Anzeiger vom 29. 5. 1937:
(…)
Auf einem ganz anderen Blatt allerdings stehen die Sexualprozesse geschrieben, die in diesen Wochen und Monaten in vielen Städten des Reiches gegen eine Unzahl von Mitgliedern des katholischen Klerus durchgeführt werden und fast ausnahmslos für die Angeklagten zu schweren Gefängnis- und Zuchthausstrafen geführt haben. Diese Sache geht im Augenblick nicht so sehr den Staat als vielmehr den Staatsanwalt an. Es handelt sich dabei auch nicht wie von kirchlichen Kreisen durch Ausstreuung unkontrollierbarer Gerüchte glauben zu machen versucht wird um bedauerliche Einzelerscheinungen, Sondern um einen allgemeinen Sittenverfall, wie er in diesem erschreckenden und empörenden Ausmaß kaum noch einmal in der gesamten Kulturgeschichte der Menschheit festzustellen ist.
Wenn demgegenüber behauptet wird das seien alles nur Scheinprozesse, die dazu dienen sollten die heilige katholische Kirche zu kompromittieren, so muss ich darauf folgendes zur Antwort geben: Ich bin in den letzten Wochen beruflich verpflichtet gewesen, einen wenn auch nur geringen Bruchteil des einschlägigen Materials in den amtlichen Prozessakten selbst durchzustudieren.
Ich kann nur sagen, dass das was darüber in den Zeitungen steht, geradezu winzig anmutet der haarsträubenden Sittenverwilderung gegenüber, die hier tatsächlich zutage tritt. (Hört, hört!)
Wenn also von kirchlichen Kreisen erklärt wird, die veröffentlichten Prozessberichte gefährdeten die Sittlichkeit der Jugend, so muss ich demgegenüber betonen, dass nicht die Zeitungen, die diese Berichte bringen, sondern die verbrecherischen sexuellen Verirrungen des katholischen Klerus das leibliche und seelische Wohl der heutigen Jugend auf das ernsteste zu bedrohen geeignet sind. (Lebhafte Zustimmung.)
Und ich kann mit allem Nachdruck vor dem deutschen Volk, das in dieser Stunde mein Zuhörer ist, betonen, dass diese Sexualpest mit Stumpf und Stil ausgerottet werden muss und wird, und wenn die Kirche sich dazu als zu schwach erwiesen hat, so wird das der Staat besorgen. (Stürmische Zustimmung.)
Er befindet sich dabei in einer in diesem Falle merkwürdig anmutenden Gesellschaft. Auch im Jahre 1907 hat es im monarchistischen Deutschland in ganz kleinem Umfange gegen drei oder vier Mitglieder des hohen Adels ähnliche Prozesse gegeben. Das Blatt des Zentrums, die "Germania", das damals bekanntlich Wortführer und Sprachrohr der katholischen Kirche und des hohen katholischen Klerus in Deutschland war, schrieb bei dieser Gelegenheit unter dem 27. und 29. Oktober 1907:
"Es handelt sich hier um mehr als lediglich um Vorwürfe sittlicher Perversität gegen beliebige Einzelpersonen, an denen die Öffentlichkeit kein besonderes Interesse hat. Die Dinge, welche in diesem Prozess der Öffentlichkeit enthüllt worden sind, beanspruchen vielmehr eine besondere Beachtung, weil sie in kulturhistorischer wie innenpolitischer Beziehung einen zeitgeschichtlichen Hintergrund von außergewöhnlicher Bedeutung haben. Es war freilich längst kein Geheimnis mehr, dass die sittliche Perversität in hochgestellten Kreisen in den letzten Jahren eine unheimliche Verbreitung gefunden hat. Der Prozess hat mehrere Personen vor den Richterstuhl der Öffentlichkeit gebracht, jene Mitglieder unserer ältesten Adelsgeschlechter und Herrscherhäuser, die ihre bevorzugten Stellungen zu den schamlosesten Orgien, niedrigsten Völlerei, zur verächtlichsten Befriedigung ihrer widernatürlichen Sinnenlust missbraucht haben.
Die sittengeschichtlichen und politischen Enthüllungen haben die Notwendigkeit und Dringlichkeit offenbart, dass hier Wandel geschaffen werden muss bezüglich der Verbreitung der widernatürlichen Unzucht. Man wird nun entschiedener den Weg zur sittlichen und politischen Gesundung einschlagen und mit eiserner Strenge verfolgen, damit das deutsche Volk nicht dem Niedergang verfällt und an seiner Zukunft irre wird. Trotz allen Schmutzes, der in dem Prozess Moltke-Harden aufgewühlt worden ist, ist doch nur ganz oberflächlich in dem sittlichen Sumpf gerührt worden. Nur ein ganz kleines Zipfelchen ist von der in weiten Kreisen der vornehmen Gesellschaft herrschenden Unsittlichkeit ein wenig gelüftet worden. (…)"
Es ist also nicht mehr als recht und billig, dass der nationalsozialistische Staat, heute in einer ähnlichen Lage, nur gegen Tausende von kirchlichen Sexualverbrechen nach dem selben Rezept vorgeht, das im Jahre 1907 die "Germania" gegen eine ganz kleine adlige Clique vorschlug.
Und der katholischen Klerus kann davon überzeugt sein, dass heute, wie die "Germania" im Jahre 1907 schon verlangte, "entschieden der Weg zur sittlichen und politischen Gesundung eingeschlagen und mit eiserner Strenge verfolgt wird, damit das deutsche Volk nicht dem Niedergang verfällt und an seiner Zukunft irre wird."
Die deutsche Reichsregierung hatte eigentlich die Absicht, zu diesen Vorgängen in der Öffentlichkeit zu schweigen und die Tatsachen selbst reden zu lassen. Ich sehe mich nunmehr gezwungen, dieses Schweigen zu brechen. Denn eine deutliche und klare Antwort ist nötig geworden. Ein katholischer Kardinal in Amerika mit Namen Mundelein hat in einer öffentlichen Rede, in der er den Führer in der unqualifizierbarsten Weise beleidigte, mich den "unehrlichen Propagandaminister von Deutschland" genannt, der diese Prozesse nur aufziehen lasse, um der verfolgten katholischen Kirche Schaden zuzufügen. Er zweifelt dabei in Bausch und Bogen die Wichtigkeit dieser Prozesse an und hat die Stirn, sie mit der Gräuelpropaganda zu vergleichen, die während des Krieges gegen Deutschland betrieben wurde. (Pfuirufe.)
Hier bin ich persönlich angegriffen. Unser Regime wird des furchtbarsten Verbrechens angeklagt, dessen sich eine Regierungen schuldig machen kann: Der offenen Beugung von Recht und Gesetz zu egoistischen Zwecken. Ich sehe mich deshalb veranlasst, aus der Sphäre des Schweigens herauszutreten und Antwort zu geben. (Bravo!)
Ich spreche hier als deutscher Nationalsozialist, als Familienvater, dessen kostbarstes persönliches Gut auf Erden seine vier Kinder sind, die er auch einmal, wenn sie in das dazu bestimmte Alter kommen, den Erziehungsfaktoren der Öffentlichkeit anvertrauen muss. Ich kann als solcher die Gefühle der um die Seele und um den Körper ihrer Kinder betrogenen Eltern verstehen, deren kostbarstes Gut hier vertierten und skrupellosen Jugendschändern ausgeliefert gewesen ist. (Pfui!)
Ich glaube auch im Namen von Millionen deutscher Eltern zu sprechen, die es nicht wünschen, und die nur mit Angst und Abscheu daran denken, dass ihre unschuldigen Kinder einmal von gewissenlosen Verführern derartig seelisch und körperlich missbraucht werden könnten.
Die katholische Kirche attackiert seit Jahren den nationalsozialistischen Staat und die nationalsozialistische Bewegung mit Hirtenbriefen, in denen sie beweglich Klage über den angeblichen Sittenverfall unserer Zeit führt. Sie protestiert dabei gegen eine Jugenderziehung, die frisch, unmuffig und untrübe ist. Sie misst die Länge der Badehosen spielender und turnender Knaben und Mädchen nach, um zentimeterweise den sittlichen Tiefstand unserer Zeit aufzuzeigen. Sie klagt über angebliche Missstände in der Hitler-Jugend. Welch eine Heuchelei angesichts der himmelschreienden sittlichen Verwilderung, die sich, wie die Prozesse es dartun, in den katholischen Klöstern und in weiten Kreisen des katholischen Klerus breitgemacht hat!
Der Angriff des Kardinals Mundelein gegen den nationalsozialistischen Staat kommt zwar aus dem Ausland, aber seine Inspiratoren sitzen, wie nachgewiesen werden kann, in Deutschland selbst.
Sie gehören den Kreisen an, die durch die Gerichtsverfahren unmittelbar betroffen werden. (Pfui-Rufe)
Deshalb übernehme ich persönlich die Verteidigung der deutschen Rechtsprechung gegen diesen ebenso unverschämten wie lügenhaften Versuch, die kirchlichen Sexualverbrecher reinzuwaschen.
Um was handelt es sich? In Deutschland gibt es wie in allen Kulturstaaten Gesetze gegen widernatürliche Unzucht und Kinderschändung. Diese Gesetze gelten selbstverständlich für alle. Auch für die Priester! Ja, man sollte annehmen, dass gerade Priester diese Gesetze aufgrund ihres Berufes auf das strengste achteten und sie gegen Angriffe, kommen Sie woher auch immer, verteidigten und in Schutz nähmen. In Deutschland nun haben unzählige Geistliche und Ordensbrüder gegen diese Gesetze verstoßen.
Kein Land der Welt hätte diese Verstöße übersehen können und dürfen. Überall aber, und auch in Deutschland, ist die Justiz verpflichtet, gegen Rechtsbrecher einzuschreiten, und zwar ohne Ansehung der Person, des Ranges, des Standes und der Konfession.
Es wird hier und da die Meinung vertreten, man hätte diese Prozesse, wenn sie schon unvermeidlich waren, unter vollkommenem Ausschluss der Öffentlichkeit vonstatten gehen lassen sollen.
Dazu habe ich folgendes zu erklären: Schon lange vor dem letzten Angriff des Kardinalerzbischofes von Chicago haben in Deutschland und vor allem aber außerhalb Deutschlands viele und hohe Vertreter des Klerus behauptet, unzählige deutsche Priester würden aus religiösen Gründen in Haft gehalten. Diese fortgesetzte Verleumdung der deutschen Justiz, die wider besseres Wissen erfolgte, hat uns endlich gezwungen, vor dem deutschen Volk und vor aller Welt die Gründe aufzuzeigen, aus denen diese Priester verhaftet wurden und die ungeheuerliche Verlogenheit derer nachzuweisen, die da behaupten, es handele sich dabei um religiöse Motive.
Nicht Religion und nicht Politik sind hier im Spiel.
Politische Motive werden uns in diesem Zusammenhang nur von denen unterschoben, die diesen Sexualsumpf nicht sehen und die Verderbnis nicht zugeben wollen, weil sie die Staatsautorität an sich ablehnen, selbst noch dann, wenn sie gegen die furchtbarsten Schäden sexueller Art einzuschreiten sich anschickt.
Konnte denn der Staat überhaupt die Augen schließen vor dem schrecklichen sittlichen Verfall, der sich hier kund tun? Wer das wünscht, der müsste die Gesetze ändern. Man kann nicht widernatürliche Unzucht vor dem Gesetz mit Strafe belegen und dann Tausende von Geistlichen und Ordensbrüdern trotz ihrer Verbrechen straffrei lassen; sonst hört das Recht auf, Recht zu sein, und die Justiz wird zu einer parteiischen Institution im Dienste der Kirche. (Zustimmung und Beifall.)
Man mag hier vielleicht den Einwand erheben, wenn schon alle Klöster so im Kern verdorben sind und unter ihren Angehörigen die widernatürliche Unzucht gewissermaßen hordenweise betrieben wird, dann soll man sie doch unter sich lassen und sich nicht weiter um sie bekümmern.
Aber auch das ist unmöglich. Denn einmal sind zahllose dieser Priester und Ordensgeistlichen im Beichtstuhl tätig und verderben durch ihre krankhafte Veranlagung unzählige gesunde Menschen. Und ferner sind ihnen vor allem mehr oder weniger hilflose Wesen als Kranke ausgeliefert, die überhaupt nicht in der Lage sind, sich dieser Scheußlichkeiten zu erwehren. Es handelt sich hier also nicht um Vergehen von pervers veranlagten Menschen untereinander, sondern um die planmäßige sittliche Vernichtung Tausender von Kindern und Kranken.
Schließlich muss aber auch hier einmal festgestellt werden, wer denn überhaupt ein Recht hat von Moral zu reden, und wer dieses Recht nicht besitzt. Es ist nicht damit getan, in Hirtenbriefen hohe sittliche Grundsätze über die Moral des Volkes auszustellen. Viel wichtiger ist es dagegen, zunächst einmal die himmelschreienden Skandale zu beseitigen, die in den Reihen dieser Moralprediger selbst seit langem offenkundig geworden sind.
Man wird mir vielleicht entgegenhalten: So etwas kann auch wo anders vorkommen. Gewiss, es kommt auch wo anders vor, und dann greifen auch selbstverständlich die Staatsanwaltschaften ein und tun dem Recht Genüge. Dafür sind ja die Gesetze geschaffen.
Wenn man mich nun fragt, warum die Verhandlungen in solchen Fällen nicht öffentlich sind, so antworte ich: Weil bisher noch keinem anderen Stand eingefallen ist, solche Schweinereien zu decken, und weil sich außerdem in keinem anderen Stand eine derartige herdenmäßige Unzucht breitgemacht hat wie in dem in Frage stehenden. (Zustimmung.)
Es kann auch einmal ein Lehrer oder sagen wir ein Soldat deswegen belangt werden. Niemals aber wird der Lehrerbund oder wird die Armee den Verbrecher dann als Märtyrer bezeichnen. Er wird vielmehr aus seiner Organisation ausgestoßen, ja von ihr selbst zur Anzeige gebracht.
Die Partei hat hier ein klares und deutliches Beispiel gegeben.
1934 wurden über 60 Personen, die in der Partei - gerade wie dies in den Klöstern und in der Geistlichkeit geschieht - diese Laster zu züchten versuchten, kurzerhand erschossen. Darüber hinaus aber hat die Partei die Nation in aller Öffentlichkeit über diese Vorgänge aufgeklärt. Sie hat ferner versichert, dass sie in jedem hier bekannt werdenden Fall nicht nur selbst zur Anzeige schreitet, sondern von den Gerichten die schärfste Verurteilung solcher Sittenverbrecher fordert.
Was hat dagegen die katholische Kirche getan?
Zunächst hat sie jahrelang von politischen Verfolgungen geredet, eingesperrte Geistliche als Märtyrer glorifiziert, obwohl sie wusste, dass es sich dabei zu 95 Prozent um Sittlichkeitsverbrecher handelte. In jedem Fall hat sie versucht, die Verbrecher zu beschützen, die Verbrechen selbst zu verwischen und die Schuldigen entweder in andere Pfarrstellen oder Klöster einzuweisen, oder, wenn es brenzlig wurde, sie ins Ausland zu bringen. Unzähligen dieser schamlosen Verderber unserer Jugend hat man über die Grenze geholfen, um sie dem Arm der Justiz zu entziehen.
Andere hat man eine Zeitlang versteckt und sie dann an fremden Orten abermals auf die unschuldige Jugend losgelassen. Was sich hier abgespielt hat, - ich sage das in voller Kenntnis des empörenden und haarsträubenden Prozessmaterials - ist grauenhaft und kann dem Volke gar nicht in vollem Umfange mitgeteilt werden.
Dieser Morast ist so abgrundtief, dass jeden Menschen, der die Möglichkeit hatte, auch nur einen dieser Prozesse in seinen Einzelheiten kennenzulernen, eine maßlose Wut und ein heiliger Zorn erfassen muss vor allem auch gegenüber dem heuchlerischen Sittenwächtertum einer Institution, die selber die schamlosesten Exzesse duldet und unzählige junge Menschen dem Verderben ausgeliefert hat.
Denn leider kann es heute keinem Zweifel mehr unterliegen, dass selbst die tausenden und abertausenden Fälle, die zur Kenntnis der Justiz gekommen sind, nur einen Bruchteil des wahren Umfanges dieser sittlichen Verwilderung darstellen und nur ein Symptom bedeuten für den Gesamtverfall.
(…)
Das hier angeschnittene Problem ist sehr ernst und tief traurig. Es bewegt das Herz eines jeden deutschen Mannes und einer jeden deutschen Frau. Es bereitet mir wahrhaftig keine Freude, in solcher Ausführlichkeit darauf zu sprechen zu kommen. Aber wer Familienvater ist und Kinder besitzt, muss anderseits mit tiefer Empörung feststellen, dass solche Dinge überhaupt möglich sind. Und ich glaube im Namen von ungezählten Millionen zu sprechen, wenn ich hier die klare Forderung aufstelle, dass diesem öffentlichen Skandal ein Ende bereitet wird. (Anhaltende Zustimmungskundgebungen.)
Die Betroffenen sollen sich nicht auf Gott berufen.
Die Gnade Gottes ist nicht bei solchen Menschen. So tief kann niemand sinken, der nicht auch jede Beziehung zum allmächtigen Gott verloren hat.
Ich will nur einige Beispiele anführen und auch da nur durch Andeutungen die Scheußlichkeiten kennzeichnen, die vor den deutschen Gerichten offenbar geworden sind. In den Sakristeien wurde nach der Beichte mit den minderjährigen jungen Menschen Unzucht getrieben; die verführten Opfer wurden für Ihre Willfährigkeit gegenüber den unzüchtigen Wünschen der Sexualverbrecher mit Heiligenbildern belohnt, die geschändeten Jugendlichen nach dem Unzuchtsakt gekreuzigt und gesegnet. (Pfui-Rufe.)
Keinen Platz, der dem Gläubigen heilig ist, blieb vor dem widerlichen Gebaren der Sexualverbrecher im Priesterrock verschont. Hinter dem Altar tobten sie zwischen Beichte und Kommunion ihre widernatürlichen Gelüste aus; sie schämten sich nicht, ihre Beichtkinder mit der Behauptung gefügig zu machen, dass solche Dinge, mit Priestern betrieben, nicht sündhaft sein. Eines dieser Scheusale hat sich als Lehrer der Klosterschule Waldniel an 35 Schülern vergangen, ein anderes Subjekt an 98 Schülerinnen. (Entrüstungsrufe.)
Ein Pfarrer in Baden brachte es fertig, dem seiner kirchlichen Autorität anvertrauten Mädchen einzureden, sie würde dem Herz-Jesu-Fest eine besondere Weihe geben, wenn es sich gerade zu dieser Zeit mit ihm einließe.
Dutzendfach sind die Fälle, in denen sich diese vertierten Menschen an Schwerkranken, Halbidioten und Krüppeln vergingen. Es ist von hier aus nur ein Schritt bis zu dem Verfahren des Pfarrers, der nicht einmal ein im Sterben liegendes Mädchen mit seiner Perversität verschonte. (Pfui!) Der sadistische Sexualmord im Kloster Manage in Belgien und der Tod eines achtzehnjährigen Jungen in einem rheinischem Kloster, der von seinen Erziehern im sexuellen Rausch zu Tode geprügelt wurde, sind die erschütternden Höhepunkte dieser endlosen Serie von scheußlichen Verbrechen. (Entrüstungsrufe.)
Ich betone dabei ausdrücklich, dass ich mich in diesen skizzenhaften Angaben nur auf amtliches Prozessmaterial stütze, dass ich auch nur einen winzigen Bruchteil dieses Materials zur Kenntnis der Öffentlichkeit bringen kann und will. Der Ekel steigt einem hoch, wenn man gezwungen ist, sich beruflich und amtlich mit diesen Unterlagen zu beschäftigen.
Und nun frage ich das deutsche Volk: Kann man hier noch von Gottes Gnade reden (Zwischenrufe: Nein!), oder hat von diesen verbrecherischen Elementen nicht der Teufel selbst Besitz ergriffen? (Entrüstungsrufe.)
Die Haltung der kirchlichen Obrigkeiten diesen Gräueln gegenüber ist vollends unverständlich. Ein Bischof entschuldigt vor Gericht sein Nichteinschreiten mit Güte. Das heißt also Güte gegenüber dem Verbrecher und sittliche Preisgabe von wehrlosen Kindern. Immer wieder aufs Neue sind diese Scheusale auf ihre Mitmenschen losgelassen worden. Die bischöflichen Aufsichtsbehörden haben angeblich keine Möglichkeit gehabt, dagegen einzuschreiten.
Aber selbst vor Gericht noch versuchen Sie, alles zu vertuschen. Der Generalvikar von Mainz verweigert, als es brenzlig wird, die Aussage, bestreitet vorhandene Personalakten, die dann von der Staatspolizei trotzdem beschlagnahmt werden können. Der Bischof von Trier will sich an nichts mehr erinnern können und wird (Empörungsrufe) schließlich einer objektiv falschen Aussage unter Eid überführt.
Dieser selber hohe Klerus aber hat die Möglichkeit, gegen jeden Geistlichen vorzugehen, der auch nur zum heutigen Staat positiv Stellung nimmt.
Dass beispielsweise ein Abt Schachleitner auch nur versucht hat, uns Nationalsozialisten zu verstehen und unserem Wirken Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, führte sofort zum Verbot der Abhaltung des Gottesdienstes und der Predigt.
Die bischöflichen Behörden hätten, wenn sie nicht mehr tun konnten, wenigstens dafür sorgen müssen, dass die ihnen bekannten verbrecherischen Elemente nicht immer von neuem in andere Pfarreien versetzt wurden. Muss es nicht jedem deutschen Mann die Zornesröte ins Gesicht treiben, wenn er sich vorstellt, dass deutsche Mädchen und Frauen gehalten sind, zu solchen Sexualverbrechern in die Beichte zu gehen und ihnen über ihre heiligsten und intimsten Geheimnisse Auskunft zu geben. (Entrüstungsrufe.) Die Tatsache, dass notorische Sittlichkeitsverbrecher dazu immer wieder aufs neue in Erziehungsanstalten untergebracht werden, in denen sie ungehindert Jagd auf Jugendliche machen können, kann nur als eine himmelschreiende Verantwortungslosigkeit bezeichnet werden. Wie heuchlerisch und unsinnig wirkt demgegenüber die von solchen Elementen erhobenen Androhungen ewiger Höllenqualen gegenüber einer modernen Körperertüchtigung und Leibeserziehung.
Ich möchte dieses Kapitel nicht schließen, ohne erneut in aller Eindringlichkeit eine scharfe Warnung an die Kreise zu richten, die es angeht.
(…)
Der göttliche Lehrmeister, vor dem auch wir uns in Ehrfurcht beugen, hat einmal schon die Wechsler und Händler mit der Peitsche aus dem Tempel getrieben. Welche Strafe würde er erst über diese Sittenverderber, Unholde und Mörder von Kinderseelen verhängen! (…)
Joseph Goebbels am 28. Mai 1937 in der Berliner Deutschlandhalle, zitiert nach dem Stettiner General-Anzeiger vom 29. 5. 1937:
(…)
Auf einem ganz anderen Blatt allerdings stehen die Sexualprozesse geschrieben, die in diesen Wochen und Monaten in vielen Städten des Reiches gegen eine Unzahl von Mitgliedern des katholischen Klerus durchgeführt werden und fast ausnahmslos für die Angeklagten zu schweren Gefängnis- und Zuchthausstrafen geführt haben. Diese Sache geht im Augenblick nicht so sehr den Staat als vielmehr den Staatsanwalt an. Es handelt sich dabei auch nicht wie von kirchlichen Kreisen durch Ausstreuung unkontrollierbarer Gerüchte glauben zu machen versucht wird um bedauerliche Einzelerscheinungen, Sondern um einen allgemeinen Sittenverfall, wie er in diesem erschreckenden und empörenden Ausmaß kaum noch einmal in der gesamten Kulturgeschichte der Menschheit festzustellen ist.
Wenn demgegenüber behauptet wird das seien alles nur Scheinprozesse, die dazu dienen sollten die heilige katholische Kirche zu kompromittieren, so muss ich darauf folgendes zur Antwort geben: Ich bin in den letzten Wochen beruflich verpflichtet gewesen, einen wenn auch nur geringen Bruchteil des einschlägigen Materials in den amtlichen Prozessakten selbst durchzustudieren.
Ich kann nur sagen, dass das was darüber in den Zeitungen steht, geradezu winzig anmutet der haarsträubenden Sittenverwilderung gegenüber, die hier tatsächlich zutage tritt. (Hört, hört!)
Wenn also von kirchlichen Kreisen erklärt wird, die veröffentlichten Prozessberichte gefährdeten die Sittlichkeit der Jugend, so muss ich demgegenüber betonen, dass nicht die Zeitungen, die diese Berichte bringen, sondern die verbrecherischen sexuellen Verirrungen des katholischen Klerus das leibliche und seelische Wohl der heutigen Jugend auf das ernsteste zu bedrohen geeignet sind. (Lebhafte Zustimmung.)
Und ich kann mit allem Nachdruck vor dem deutschen Volk, das in dieser Stunde mein Zuhörer ist, betonen, dass diese Sexualpest mit Stumpf und Stil ausgerottet werden muss und wird, und wenn die Kirche sich dazu als zu schwach erwiesen hat, so wird das der Staat besorgen. (Stürmische Zustimmung.)
Er befindet sich dabei in einer in diesem Falle merkwürdig anmutenden Gesellschaft. Auch im Jahre 1907 hat es im monarchistischen Deutschland in ganz kleinem Umfange gegen drei oder vier Mitglieder des hohen Adels ähnliche Prozesse gegeben. Das Blatt des Zentrums, die "Germania", das damals bekanntlich Wortführer und Sprachrohr der katholischen Kirche und des hohen katholischen Klerus in Deutschland war, schrieb bei dieser Gelegenheit unter dem 27. und 29. Oktober 1907:
"Es handelt sich hier um mehr als lediglich um Vorwürfe sittlicher Perversität gegen beliebige Einzelpersonen, an denen die Öffentlichkeit kein besonderes Interesse hat. Die Dinge, welche in diesem Prozess der Öffentlichkeit enthüllt worden sind, beanspruchen vielmehr eine besondere Beachtung, weil sie in kulturhistorischer wie innenpolitischer Beziehung einen zeitgeschichtlichen Hintergrund von außergewöhnlicher Bedeutung haben. Es war freilich längst kein Geheimnis mehr, dass die sittliche Perversität in hochgestellten Kreisen in den letzten Jahren eine unheimliche Verbreitung gefunden hat. Der Prozess hat mehrere Personen vor den Richterstuhl der Öffentlichkeit gebracht, jene Mitglieder unserer ältesten Adelsgeschlechter und Herrscherhäuser, die ihre bevorzugten Stellungen zu den schamlosesten Orgien, niedrigsten Völlerei, zur verächtlichsten Befriedigung ihrer widernatürlichen Sinnenlust missbraucht haben.
Die sittengeschichtlichen und politischen Enthüllungen haben die Notwendigkeit und Dringlichkeit offenbart, dass hier Wandel geschaffen werden muss bezüglich der Verbreitung der widernatürlichen Unzucht. Man wird nun entschiedener den Weg zur sittlichen und politischen Gesundung einschlagen und mit eiserner Strenge verfolgen, damit das deutsche Volk nicht dem Niedergang verfällt und an seiner Zukunft irre wird. Trotz allen Schmutzes, der in dem Prozess Moltke-Harden aufgewühlt worden ist, ist doch nur ganz oberflächlich in dem sittlichen Sumpf gerührt worden. Nur ein ganz kleines Zipfelchen ist von der in weiten Kreisen der vornehmen Gesellschaft herrschenden Unsittlichkeit ein wenig gelüftet worden. (…)"
Es ist also nicht mehr als recht und billig, dass der nationalsozialistische Staat, heute in einer ähnlichen Lage, nur gegen Tausende von kirchlichen Sexualverbrechen nach dem selben Rezept vorgeht, das im Jahre 1907 die "Germania" gegen eine ganz kleine adlige Clique vorschlug.
Und der katholischen Klerus kann davon überzeugt sein, dass heute, wie die "Germania" im Jahre 1907 schon verlangte, "entschieden der Weg zur sittlichen und politischen Gesundung eingeschlagen und mit eiserner Strenge verfolgt wird, damit das deutsche Volk nicht dem Niedergang verfällt und an seiner Zukunft irre wird."
Die deutsche Reichsregierung hatte eigentlich die Absicht, zu diesen Vorgängen in der Öffentlichkeit zu schweigen und die Tatsachen selbst reden zu lassen. Ich sehe mich nunmehr gezwungen, dieses Schweigen zu brechen. Denn eine deutliche und klare Antwort ist nötig geworden. Ein katholischer Kardinal in Amerika mit Namen Mundelein hat in einer öffentlichen Rede, in der er den Führer in der unqualifizierbarsten Weise beleidigte, mich den "unehrlichen Propagandaminister von Deutschland" genannt, der diese Prozesse nur aufziehen lasse, um der verfolgten katholischen Kirche Schaden zuzufügen. Er zweifelt dabei in Bausch und Bogen die Wichtigkeit dieser Prozesse an und hat die Stirn, sie mit der Gräuelpropaganda zu vergleichen, die während des Krieges gegen Deutschland betrieben wurde. (Pfuirufe.)
Hier bin ich persönlich angegriffen. Unser Regime wird des furchtbarsten Verbrechens angeklagt, dessen sich eine Regierungen schuldig machen kann: Der offenen Beugung von Recht und Gesetz zu egoistischen Zwecken. Ich sehe mich deshalb veranlasst, aus der Sphäre des Schweigens herauszutreten und Antwort zu geben. (Bravo!)
Ich spreche hier als deutscher Nationalsozialist, als Familienvater, dessen kostbarstes persönliches Gut auf Erden seine vier Kinder sind, die er auch einmal, wenn sie in das dazu bestimmte Alter kommen, den Erziehungsfaktoren der Öffentlichkeit anvertrauen muss. Ich kann als solcher die Gefühle der um die Seele und um den Körper ihrer Kinder betrogenen Eltern verstehen, deren kostbarstes Gut hier vertierten und skrupellosen Jugendschändern ausgeliefert gewesen ist. (Pfui!)
Ich glaube auch im Namen von Millionen deutscher Eltern zu sprechen, die es nicht wünschen, und die nur mit Angst und Abscheu daran denken, dass ihre unschuldigen Kinder einmal von gewissenlosen Verführern derartig seelisch und körperlich missbraucht werden könnten.
Die katholische Kirche attackiert seit Jahren den nationalsozialistischen Staat und die nationalsozialistische Bewegung mit Hirtenbriefen, in denen sie beweglich Klage über den angeblichen Sittenverfall unserer Zeit führt. Sie protestiert dabei gegen eine Jugenderziehung, die frisch, unmuffig und untrübe ist. Sie misst die Länge der Badehosen spielender und turnender Knaben und Mädchen nach, um zentimeterweise den sittlichen Tiefstand unserer Zeit aufzuzeigen. Sie klagt über angebliche Missstände in der Hitler-Jugend. Welch eine Heuchelei angesichts der himmelschreienden sittlichen Verwilderung, die sich, wie die Prozesse es dartun, in den katholischen Klöstern und in weiten Kreisen des katholischen Klerus breitgemacht hat!
Der Angriff des Kardinals Mundelein gegen den nationalsozialistischen Staat kommt zwar aus dem Ausland, aber seine Inspiratoren sitzen, wie nachgewiesen werden kann, in Deutschland selbst.
Sie gehören den Kreisen an, die durch die Gerichtsverfahren unmittelbar betroffen werden. (Pfui-Rufe)
Deshalb übernehme ich persönlich die Verteidigung der deutschen Rechtsprechung gegen diesen ebenso unverschämten wie lügenhaften Versuch, die kirchlichen Sexualverbrecher reinzuwaschen.
Um was handelt es sich? In Deutschland gibt es wie in allen Kulturstaaten Gesetze gegen widernatürliche Unzucht und Kinderschändung. Diese Gesetze gelten selbstverständlich für alle. Auch für die Priester! Ja, man sollte annehmen, dass gerade Priester diese Gesetze aufgrund ihres Berufes auf das strengste achteten und sie gegen Angriffe, kommen Sie woher auch immer, verteidigten und in Schutz nähmen. In Deutschland nun haben unzählige Geistliche und Ordensbrüder gegen diese Gesetze verstoßen.
Kein Land der Welt hätte diese Verstöße übersehen können und dürfen. Überall aber, und auch in Deutschland, ist die Justiz verpflichtet, gegen Rechtsbrecher einzuschreiten, und zwar ohne Ansehung der Person, des Ranges, des Standes und der Konfession.
Es wird hier und da die Meinung vertreten, man hätte diese Prozesse, wenn sie schon unvermeidlich waren, unter vollkommenem Ausschluss der Öffentlichkeit vonstatten gehen lassen sollen.
Dazu habe ich folgendes zu erklären: Schon lange vor dem letzten Angriff des Kardinalerzbischofes von Chicago haben in Deutschland und vor allem aber außerhalb Deutschlands viele und hohe Vertreter des Klerus behauptet, unzählige deutsche Priester würden aus religiösen Gründen in Haft gehalten. Diese fortgesetzte Verleumdung der deutschen Justiz, die wider besseres Wissen erfolgte, hat uns endlich gezwungen, vor dem deutschen Volk und vor aller Welt die Gründe aufzuzeigen, aus denen diese Priester verhaftet wurden und die ungeheuerliche Verlogenheit derer nachzuweisen, die da behaupten, es handele sich dabei um religiöse Motive.
Nicht Religion und nicht Politik sind hier im Spiel.
Politische Motive werden uns in diesem Zusammenhang nur von denen unterschoben, die diesen Sexualsumpf nicht sehen und die Verderbnis nicht zugeben wollen, weil sie die Staatsautorität an sich ablehnen, selbst noch dann, wenn sie gegen die furchtbarsten Schäden sexueller Art einzuschreiten sich anschickt.
Konnte denn der Staat überhaupt die Augen schließen vor dem schrecklichen sittlichen Verfall, der sich hier kund tun? Wer das wünscht, der müsste die Gesetze ändern. Man kann nicht widernatürliche Unzucht vor dem Gesetz mit Strafe belegen und dann Tausende von Geistlichen und Ordensbrüdern trotz ihrer Verbrechen straffrei lassen; sonst hört das Recht auf, Recht zu sein, und die Justiz wird zu einer parteiischen Institution im Dienste der Kirche. (Zustimmung und Beifall.)
Man mag hier vielleicht den Einwand erheben, wenn schon alle Klöster so im Kern verdorben sind und unter ihren Angehörigen die widernatürliche Unzucht gewissermaßen hordenweise betrieben wird, dann soll man sie doch unter sich lassen und sich nicht weiter um sie bekümmern.
Aber auch das ist unmöglich. Denn einmal sind zahllose dieser Priester und Ordensgeistlichen im Beichtstuhl tätig und verderben durch ihre krankhafte Veranlagung unzählige gesunde Menschen. Und ferner sind ihnen vor allem mehr oder weniger hilflose Wesen als Kranke ausgeliefert, die überhaupt nicht in der Lage sind, sich dieser Scheußlichkeiten zu erwehren. Es handelt sich hier also nicht um Vergehen von pervers veranlagten Menschen untereinander, sondern um die planmäßige sittliche Vernichtung Tausender von Kindern und Kranken.
Schließlich muss aber auch hier einmal festgestellt werden, wer denn überhaupt ein Recht hat von Moral zu reden, und wer dieses Recht nicht besitzt. Es ist nicht damit getan, in Hirtenbriefen hohe sittliche Grundsätze über die Moral des Volkes auszustellen. Viel wichtiger ist es dagegen, zunächst einmal die himmelschreienden Skandale zu beseitigen, die in den Reihen dieser Moralprediger selbst seit langem offenkundig geworden sind.
Man wird mir vielleicht entgegenhalten: So etwas kann auch wo anders vorkommen. Gewiss, es kommt auch wo anders vor, und dann greifen auch selbstverständlich die Staatsanwaltschaften ein und tun dem Recht Genüge. Dafür sind ja die Gesetze geschaffen.
Wenn man mich nun fragt, warum die Verhandlungen in solchen Fällen nicht öffentlich sind, so antworte ich: Weil bisher noch keinem anderen Stand eingefallen ist, solche Schweinereien zu decken, und weil sich außerdem in keinem anderen Stand eine derartige herdenmäßige Unzucht breitgemacht hat wie in dem in Frage stehenden. (Zustimmung.)
Es kann auch einmal ein Lehrer oder sagen wir ein Soldat deswegen belangt werden. Niemals aber wird der Lehrerbund oder wird die Armee den Verbrecher dann als Märtyrer bezeichnen. Er wird vielmehr aus seiner Organisation ausgestoßen, ja von ihr selbst zur Anzeige gebracht.
Die Partei hat hier ein klares und deutliches Beispiel gegeben.
1934 wurden über 60 Personen, die in der Partei - gerade wie dies in den Klöstern und in der Geistlichkeit geschieht - diese Laster zu züchten versuchten, kurzerhand erschossen. Darüber hinaus aber hat die Partei die Nation in aller Öffentlichkeit über diese Vorgänge aufgeklärt. Sie hat ferner versichert, dass sie in jedem hier bekannt werdenden Fall nicht nur selbst zur Anzeige schreitet, sondern von den Gerichten die schärfste Verurteilung solcher Sittenverbrecher fordert.
Was hat dagegen die katholische Kirche getan?
Zunächst hat sie jahrelang von politischen Verfolgungen geredet, eingesperrte Geistliche als Märtyrer glorifiziert, obwohl sie wusste, dass es sich dabei zu 95 Prozent um Sittlichkeitsverbrecher handelte. In jedem Fall hat sie versucht, die Verbrecher zu beschützen, die Verbrechen selbst zu verwischen und die Schuldigen entweder in andere Pfarrstellen oder Klöster einzuweisen, oder, wenn es brenzlig wurde, sie ins Ausland zu bringen. Unzähligen dieser schamlosen Verderber unserer Jugend hat man über die Grenze geholfen, um sie dem Arm der Justiz zu entziehen.
Andere hat man eine Zeitlang versteckt und sie dann an fremden Orten abermals auf die unschuldige Jugend losgelassen. Was sich hier abgespielt hat, - ich sage das in voller Kenntnis des empörenden und haarsträubenden Prozessmaterials - ist grauenhaft und kann dem Volke gar nicht in vollem Umfange mitgeteilt werden.
Dieser Morast ist so abgrundtief, dass jeden Menschen, der die Möglichkeit hatte, auch nur einen dieser Prozesse in seinen Einzelheiten kennenzulernen, eine maßlose Wut und ein heiliger Zorn erfassen muss vor allem auch gegenüber dem heuchlerischen Sittenwächtertum einer Institution, die selber die schamlosesten Exzesse duldet und unzählige junge Menschen dem Verderben ausgeliefert hat.
Denn leider kann es heute keinem Zweifel mehr unterliegen, dass selbst die tausenden und abertausenden Fälle, die zur Kenntnis der Justiz gekommen sind, nur einen Bruchteil des wahren Umfanges dieser sittlichen Verwilderung darstellen und nur ein Symptom bedeuten für den Gesamtverfall.
(…)
Das hier angeschnittene Problem ist sehr ernst und tief traurig. Es bewegt das Herz eines jeden deutschen Mannes und einer jeden deutschen Frau. Es bereitet mir wahrhaftig keine Freude, in solcher Ausführlichkeit darauf zu sprechen zu kommen. Aber wer Familienvater ist und Kinder besitzt, muss anderseits mit tiefer Empörung feststellen, dass solche Dinge überhaupt möglich sind. Und ich glaube im Namen von ungezählten Millionen zu sprechen, wenn ich hier die klare Forderung aufstelle, dass diesem öffentlichen Skandal ein Ende bereitet wird. (Anhaltende Zustimmungskundgebungen.)
Die Betroffenen sollen sich nicht auf Gott berufen.
Die Gnade Gottes ist nicht bei solchen Menschen. So tief kann niemand sinken, der nicht auch jede Beziehung zum allmächtigen Gott verloren hat.
Ich will nur einige Beispiele anführen und auch da nur durch Andeutungen die Scheußlichkeiten kennzeichnen, die vor den deutschen Gerichten offenbar geworden sind. In den Sakristeien wurde nach der Beichte mit den minderjährigen jungen Menschen Unzucht getrieben; die verführten Opfer wurden für Ihre Willfährigkeit gegenüber den unzüchtigen Wünschen der Sexualverbrecher mit Heiligenbildern belohnt, die geschändeten Jugendlichen nach dem Unzuchtsakt gekreuzigt und gesegnet. (Pfui-Rufe.)
Keinen Platz, der dem Gläubigen heilig ist, blieb vor dem widerlichen Gebaren der Sexualverbrecher im Priesterrock verschont. Hinter dem Altar tobten sie zwischen Beichte und Kommunion ihre widernatürlichen Gelüste aus; sie schämten sich nicht, ihre Beichtkinder mit der Behauptung gefügig zu machen, dass solche Dinge, mit Priestern betrieben, nicht sündhaft sein. Eines dieser Scheusale hat sich als Lehrer der Klosterschule Waldniel an 35 Schülern vergangen, ein anderes Subjekt an 98 Schülerinnen. (Entrüstungsrufe.)
Ein Pfarrer in Baden brachte es fertig, dem seiner kirchlichen Autorität anvertrauten Mädchen einzureden, sie würde dem Herz-Jesu-Fest eine besondere Weihe geben, wenn es sich gerade zu dieser Zeit mit ihm einließe.
Dutzendfach sind die Fälle, in denen sich diese vertierten Menschen an Schwerkranken, Halbidioten und Krüppeln vergingen. Es ist von hier aus nur ein Schritt bis zu dem Verfahren des Pfarrers, der nicht einmal ein im Sterben liegendes Mädchen mit seiner Perversität verschonte. (Pfui!) Der sadistische Sexualmord im Kloster Manage in Belgien und der Tod eines achtzehnjährigen Jungen in einem rheinischem Kloster, der von seinen Erziehern im sexuellen Rausch zu Tode geprügelt wurde, sind die erschütternden Höhepunkte dieser endlosen Serie von scheußlichen Verbrechen. (Entrüstungsrufe.)
Ich betone dabei ausdrücklich, dass ich mich in diesen skizzenhaften Angaben nur auf amtliches Prozessmaterial stütze, dass ich auch nur einen winzigen Bruchteil dieses Materials zur Kenntnis der Öffentlichkeit bringen kann und will. Der Ekel steigt einem hoch, wenn man gezwungen ist, sich beruflich und amtlich mit diesen Unterlagen zu beschäftigen.
Und nun frage ich das deutsche Volk: Kann man hier noch von Gottes Gnade reden (Zwischenrufe: Nein!), oder hat von diesen verbrecherischen Elementen nicht der Teufel selbst Besitz ergriffen? (Entrüstungsrufe.)
Die Haltung der kirchlichen Obrigkeiten diesen Gräueln gegenüber ist vollends unverständlich. Ein Bischof entschuldigt vor Gericht sein Nichteinschreiten mit Güte. Das heißt also Güte gegenüber dem Verbrecher und sittliche Preisgabe von wehrlosen Kindern. Immer wieder aufs Neue sind diese Scheusale auf ihre Mitmenschen losgelassen worden. Die bischöflichen Aufsichtsbehörden haben angeblich keine Möglichkeit gehabt, dagegen einzuschreiten.
Aber selbst vor Gericht noch versuchen Sie, alles zu vertuschen. Der Generalvikar von Mainz verweigert, als es brenzlig wird, die Aussage, bestreitet vorhandene Personalakten, die dann von der Staatspolizei trotzdem beschlagnahmt werden können. Der Bischof von Trier will sich an nichts mehr erinnern können und wird (Empörungsrufe) schließlich einer objektiv falschen Aussage unter Eid überführt.
Dieser selber hohe Klerus aber hat die Möglichkeit, gegen jeden Geistlichen vorzugehen, der auch nur zum heutigen Staat positiv Stellung nimmt.
Dass beispielsweise ein Abt Schachleitner auch nur versucht hat, uns Nationalsozialisten zu verstehen und unserem Wirken Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, führte sofort zum Verbot der Abhaltung des Gottesdienstes und der Predigt.
Die bischöflichen Behörden hätten, wenn sie nicht mehr tun konnten, wenigstens dafür sorgen müssen, dass die ihnen bekannten verbrecherischen Elemente nicht immer von neuem in andere Pfarreien versetzt wurden. Muss es nicht jedem deutschen Mann die Zornesröte ins Gesicht treiben, wenn er sich vorstellt, dass deutsche Mädchen und Frauen gehalten sind, zu solchen Sexualverbrechern in die Beichte zu gehen und ihnen über ihre heiligsten und intimsten Geheimnisse Auskunft zu geben. (Entrüstungsrufe.) Die Tatsache, dass notorische Sittlichkeitsverbrecher dazu immer wieder aufs neue in Erziehungsanstalten untergebracht werden, in denen sie ungehindert Jagd auf Jugendliche machen können, kann nur als eine himmelschreiende Verantwortungslosigkeit bezeichnet werden. Wie heuchlerisch und unsinnig wirkt demgegenüber die von solchen Elementen erhobenen Androhungen ewiger Höllenqualen gegenüber einer modernen Körperertüchtigung und Leibeserziehung.
Ich möchte dieses Kapitel nicht schließen, ohne erneut in aller Eindringlichkeit eine scharfe Warnung an die Kreise zu richten, die es angeht.
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Der göttliche Lehrmeister, vor dem auch wir uns in Ehrfurcht beugen, hat einmal schon die Wechsler und Händler mit der Peitsche aus dem Tempel getrieben. Welche Strafe würde er erst über diese Sittenverderber, Unholde und Mörder von Kinderseelen verhängen! (…)