Linker Anarchismus / Warentausch

speedup2-gast

Linker Anarchismus / Warentausch

Beitrag von speedup2-gast »

Der linke Anarchismus lehnt den Kapitalischmus ab. Unklar ist immer, ob ein linker Anarchist diesen nur persönlich ablehnt, oder ob er ihn auch gerne für andere abschaffen möchte, auch wenn dieser weiterhin sein Kapital behalten möchte.

Anders sieht es beim Anarcho-Kapitalischmus aus. Er würde niemals einem Menschen sein Kapital stehlen (Ins Haus einbrechen und Geld stehlen oder sein Haus beschlagnahmen)

Manche denken, Geld wird damit verdient, dass man es anderen abknöpfte, ihnen abjagte. Man schwätzt ihnen Produkte auf. Demnach könne niemals jeder wohlhabend sein. Was einer hat, hat ein anderer weniger.

Linke Anarchisten haben manchmal schon Schwierigkeiten beim Verständnis der grundlegensten Eigenschaften des Kapitalischmus:

Manche denken, ein Tausch (Ware gegen Ware oder Ware gegen Geld) käme dann zustande, wenn sich beide über den Wert einer Ware einig sind. Diese Vorstellung ist aber veraltet.

Ein Tausch kommt nämlich dann zustande, wenn sich zwei Tauschpartner über den Wert einer Ware *uneinig* sind. Wer gerade 100 Schuhe produziert hat, dem ist ein Schuh nur 10 € Wert, weil er ohnehin viel zu viele davon hat. Wenn ein potentieller Kunde gerade dringend einen Schuh kaufen muss, weil ihm seiner gerade kaputt gegangen ist, dem wäre der Schuh vielleicht sogar 100 € Wert. Der Tausch kommt zustande, weil sich die beiden Personen über den Wert uneinig sind. Die beiden müssen sich nur noch auf einen Kaufpreis einigen. Und der liegt irgendwo zwischen 10€ und 100€. Es ist nun völlig egal, ob der Kaufpreis 11€ oder 99€ beträgt: Beide hätten einen wenigstens geringen Vorteil von dem Tauschgeschäft.

Es stellt sich dann nur noch die Frage, wer besser verhandelt und den größeren Gewinn hat.

Obwohl beide zweifellos einen Vorteil haben, kann es vorkommen, dass eine Person neidisch ist, weil die andere Person einen viel größeren Vorteil hat.

Und hier kommt der "Markt" ins Spiel.

Wenn es mehrere Schuhverkäufer gibt, kann man sich ein faireres angebot suchen, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Ohne einen Markt würden sich Leute also ungerechter behandelt fühlen.

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