Durch welche Arbeit zerstören wir uns selbst ?

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Durch welche Arbeit zerstören wir uns selbst ?

Beitrag von admin »

was nun guter rat ist billig.jpg


du darfst nur von Arbeit leben, die die Zerstörung der Erde bewirkt.jpg
Grad Da

Re: Durch welche Arbeit zerstören wir uns selbst ?

Beitrag von Grad Da »

Arbeit kann man von Tätigkeit unterscheiden.


Arbeit ist nicht selbstbestimmt, zeitlich festgelegt und hat in der Regel kein natürliches Ende.
(Der Arbeiter arbeitet eine vereinbarte Anzahl von Stunden/Tagen/Wochen/Jahren... und macht das was ihm angeschafft wird. Wenn eine Aufgabe erfüllt ist - kommt die Nächste.)
Die "gefühlte Endlosigkeit" von meist relativ gleichartigen/monotonen Aufgaben kann ein Gefühl der "Hoffnungslosigkeit" (Depression) erzeugen. Hier geht dann auch die Motivation verloren schnell und gründlich zu sein - und damit auch der "Stolz" am "fertigen Produkt".



Tätigkeit ist selbstbestimmt und endet mit dem Erreichen des Ziels oder der Erkenntnis dass das Ziel nicht (mehr) mit verhältnismäßigem Aufwand zu erreichen ist.
Die absehbare Endlichkeit (selbst einer unangenehmen - aber notwendigen) Tätigkeit macht diese "erträglich". Man ist sogar motiviert möglichst schnell und gründlich fertig zu werden weil man danach ja "seine Ruhe" hat und sich wieder anderen, angenehmeren Tätigkeiten widmen kann.
Tätigkeiten, die man - weil selbstbestimmt - ja auch tatsächlich tun will. Weil man sie als erfüllend erlebt oder halt notwendig. Und durch dieses Wollen bleibt auch der Anspruch und damit der Stolz auf das Geleistete erhalten.



Arbeit und Freizeit bedingen sich gegenseitig. Der von seiner Tätigkeit erfüllte Mensch erlebt keinen Unterschied zwischen "Tätig sein und Freizeit" - Er erlebt sein Tätig-sein so wie manch Arbeiter sein "Hobby" erlebt.
Der tätige Mensch gerät ganz von selbst in einen Zustand den die Psychologie "Flow" nennt. Er vergisst beim werkeln die Zeit so wie es Kinder beim intensiven/begeisterten Spielen tun.

In diesem Zusammenhang "bezeichnend" daß sich die "Arbeitswelt" vom Sozialismus und Kapitalismus praktisch nicht unterscheidet. Nicht nur das: Die Arbeitswelt im Kapitalismus läßt sogar Tendenzen erkennen Aspekte von Tätigkeit zu integrieren. Aufhebung "fester Arbeitszeiten"; "Projektbezogenes Arbeiten (das das Gefühl vermittelt "endlich" zu sein); Ein hoher grad an Selbstbestimmung bei der Arbeit...
admin
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Re: Durch welche Arbeit zerstören wir uns selbst ?

Beitrag von admin »

ganz schön viel Arbeit, sich einig zu werden  und für gleiche Ziele gemeinsam zu kämpfen und auch nicht unbedingt ein Hobby.jpg
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Grad Da

Re: Durch welche Arbeit zerstören wir uns selbst ?

Beitrag von Grad Da »

Ich denke hier sollte man aus dem grammatikalischen "Kollektivismus" aussteigen.

WIR zerstören uns nicht - weil ICH das nicht mache. So einfach ist das!
Ist freilich ärgerlich (auch für mich) daß ich indirekt auch vielfach Leidtragender des Verhaltens Anderer bin. Aber dazu kann ich auch feststellen daß dieser "negative Einfluss" zwar "global gesehen" gigantisch ist - aber für mich persönlich aber kaum eine Rolle spielt.

Ich bin auch nicht derart "übermütig" oder "größenwahnsinnig" daß ich mir einbilde gegen "die Windmühlen" etwas ausrichten zu können. Zumindest nicht ohne mich dabei selbst wieder in so eine Art "Arbeits-Modus" zu begeben. Also z.B. "politisch aktiv" werden und in diesem Zusammenhang wieder einen "Terminkalender" führen zu müssen und an irgendwelchen "Events" mitmachen undsoweiter.


Was ich tun kann (und vor allem mir zu liebe will!) ist mir den Luxus zu gönnen "tätig zu sein" statt zu "arbeiten". Das macht mich per se schon zu einem deutlich "niedrig-konsumierenden" Menschen im Vergleich mit der Gesellschaft um mich herum.
Rein vom Geld her gesehen könnte man mich wohl als "arm" einstufen. Im Schnitt setze ich pro Monat rund 700 Euro um. Das könnte sogar noch weniger sein - wenn ich auch auf Haustier, Auto und den einen oder anderen "kleinen Luxus" verzichten würde.
Ich will aber nicht verzichten - sondern das " Maximum an Lebensqualität".
Von "Anderen" unterscheidet mich nur die "Herangehensweise". Andere gehen erstmal arbeiten und Geld verdienen - und dann gucken sie wieviel Lebensqualität sie sich von ihrem Einkommen leisten können.
Ich gucke erstmal was ich an Lebensqualität haben will - und daraus leite ich dann ab wieviel Geld ich verdienen muss.

Ich habe mir also die Möglichkeit offen gehalten selbst zu bestimmen für welche Dinge ich überhaupt zu "arbeiten" bereit wäre.
Ich habe die Wahl. "Eine Stunde arbeiten und diese Schuhe kaufen" - oder "gar nicht arbeiten und diese Schuhe nicht kaufen" - oder nur "10 min arbeiten und billigere Schuhe kaufen".

Der "arbeitende Mensch" hat diese Wahl nicht. Er hat seine Zeit pauschal verkauft und dafür ein Budget in der Hand. Das Geld selber ist nutzlos - also muss er konsumieren um nicht "für die Katz gearbeitet zu haben".

Das eigentlich absolut "perverseste" am "Arbeitenden Menschen" ist eigentlich daß er in seiner Eigenschaft als Steuerzahler auch noch für den Konsum von Anderen "arbeiten muss" - die sozusagen "von seiner pauschal verkauften Lebenszeit mit-konsumieren".
Und an dieser Stelle darf man freilich auch nicht die ganzen "Geschäftemacher" vergessen die ebenfalls davon leben daß Andere ihre Lebenszeit pauschal verkauft haben. Ein Mensch der "arbeitet" braucht nun mal ein Wohnung in der Nähe seines Arbeitsplatzes... und die ist im Zweifel teuerer als irgendwo wo weit und breit nur Landschaft ist. Da hat sich der "arbeitende" Mensch sogar einen Markt geschaffen der tatsächlich gar nicht so "frei" ist wie er selber glaubt - Nicht frei deshalb weil er nur die Wahl zwischen verschiednen Anbietern hat - nicht aber die Wahl gar keinen Anbieter zu wählen.
Mischel Jaree

Re: Durch welche Arbeit zerstören wir uns selbst ?

Beitrag von Mischel Jaree »

"Eine Stunde arbeiten und diese Schuhe kaufen" - oder "gar nicht arbeiten und diese Schuhe nicht kaufen" - oder nur "10 min arbeiten und billigere Schuhe kaufen".


Schuhle zum Weglaufen gibts gratis.jpg
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Grad Da

Re: Durch welche Arbeit zerstören wir uns selbst ?

Beitrag von Grad Da »

"Faulenzen" hilft Nichts und Niemandem.
Nicht- bzw. möglichst wenig konsumieren - das hilft.

Daß "Faulenzen" (wenn man es halt Haltung betreibt... nichts gegen mal "Abschalten") schädlich ist kann man ja schon an den Menschen sehen die es "als Haltung" betreiben. Physische und psychische "Schäden" sind da oft selbst laienhaft klar erkennbar.

"Freizeit" gibt es erst seit es "Arbeit" gibt. Tätige Menschen kennen die Vorstellung von "Freizeit" im Grunde nicht einmal. So wie sie auch (noch unverbastelte) Kinder auch nicht kennen.
Der "tätige Mensch" handelt im Grunde so wie "Kinder spielen". Mit Begeisterung ganz bei der Sache weil man etwas tut das man aus tiefstem inneren Antrieb will.

Ich will ein warmes Zuhause haben - Also baue ich mir Eines und mache auch Brennholz für den Winter. Der "Spaß" am Tun bleibt da nicht nur erhalten weil ich es will und diese Tätigkeiten ein absehbares Ende haben - Die "Freude" bleibt auch erhalten weil ich immer nur so lange werkle wie es Sinn macht und sich "gut anfühlt".
Hier und da mal eine Weile das eine oder andere zu machen wird nie "monoton" und macht sich auch körperlich nicht "negativ bemerkbar".
Also ein vollkommen anderes tun als "Arbeit" - wo man erstens meist nur das Gleiche macht - und es zweitens auch kein "richtiges Ende" gibt. Anfang und Ende bestimmen Uhr und Kalender - möglicher weise sogar das Erreichen des Renten-Eintrittsalters. Unterbrochen nur von "Freizeit" - Wochenenden und Urlaube.

Der als "Arbeiter" erzogene Mensch hat den positiven Bezug zu seiner Produktivität, seiner Kreativität und vor allem seinem eigenen Willen als Triebkraft verloren. Ich schreibe bewußt "als Arbeiter erzogen" weil es da keine Rolle spielt ob er schon/gerade/noch "arbeitet" oder nicht.
"Naturvölker" arbeiten nicht obwohl sie in jeder Hinsicht ausgesprochen umtriebig sind.
Man geht gerne auf die Jagd - nicht weil man sie als "Freizeitvergnügen" betrachtet sondern als etwas das man aus eigenem Antrieb will. Jagen ist auch eine schöne Abwechslung - und wenn man es für sich selber macht und Fleisch nicht lange hält gibt es auch keinen Grund mehr zu erlegen als man braucht und damit auch nicht "die Gefahr" daß man es "dauernd" macht und man des Jagens überdrüssig wird.

Wenn man sieht wie diese Menschen ihre Hütten bauen oder Felder bestellen - gewinnt man auch nicht den Eindruck daß sie "dem Feierabend" entgegenvegetieren - sondern das ist auch etwas das sie als erfüllende Tätigkeit erleben. Erkennbar auch daran daß nicht nur mal eben schnell so wenig wie möglich und das so einfach wie möglich "erledigt" wird - sondern diesen Tätigkeiten bzw. Produkten so etwas wie "Liebe" entgegengebracht wird. Selbst einfache "Ver-/Gebrauchsgegenstände" sind nicht nur "zweckmäßig" sondern auch dekoriert oder anderweitig kunstvoll gemacht.
Das war auch bei uns (auf dem Land) noch vor 200 Jahren so. Obwohl man "nicht reich" war - waren selbst einfache Dinge (wie z.B. selbst gemachte Gerätschaften) mit bemerkenswerter Kunstfertigkeit und Liebe zum Detail gefertigt.
Auffällig ist dabei nur/vor allem daß es aber praktisch keine "unnötigen" Dinge gab - Nicht so wie heute wo Menschen sogar "Nippes"oder auch "Gerätschaften" anhäufen die sie eigentlich überhaupt nicht wirklich brauchen. Bzw. die "man" eigentlich nicht braucht weil es sich um "Lösungen für Probleme" handelt die man entweder gar nicht hat - oder die man mit anderen Mitteln auch nicht nennenswert "aufwändiger" lösen könnte.

Das Problem ist also "der Konsum" - nicht das "produktive Tun". Ein Aspekt der sich dann auch darin zeigt wie mit den Dingen "umgegangen wird". Weil kein "Bezug drin steckt" werden sie auch entsprechend "ohne Bezug" behandelt. Stichwort "Wegwerfgesellschaft".

"Faulheit" ist also keine "Tugend" sondern ein "Armutszeugnis". Weniger für die Einstellung des "Faulen" (so wie das die Gesellschaft darstellt) sondern für Lebensumstände die keine Möglichkeiten mehr bieten überhaupt sinnvoll tätig sein zu können. "Faulheit" ist also etwas das man - wenn man die Neigung an sich selbst bemerkt - als "Alarmzeichen" begreifen sollte daß man eigentlich die Kontrolle über sich selbst und sein Leben nicht mehr hat.

Daß man sich im Grunde nicht von einem "Negersklaven in den US-Südstaaten" unterscheidet - der im Grunde nur dann "zu leben" beginnt wenn die Arbeit erledigt ist. Der auch gar keinen Grund hat seine "Arbeit" zu wollen - weil er ja eh praktisch nichts von ihr hat.
Schon Schulkinder verhalten sich wie "Negersklaven" wenn der Lehrer mal aus dem Klassenzimmer geht. Sie nutzen die Zeit nicht um etwas zu machen das sie tun würden wenn sie wirklich frei und selbstbestimmt leben würden. Sie machen halt "puren Blödsinn" weil sie genau wissen daß es gar keinen Sinn hätte etwas sinnvolles anzufangen - und daß mit dem Lehrer auch "die Sklaverei" gleich wieder zurück sein wird.

Ähnlich verhält sich ja auch der "Urlauber" wenn er auf seiner Ferieninsel "billigen Fusel aus Eimern mit Strohhalmen säuft". Schnell das hier und jetzt - hauptsache irgendwie lustig und aufgedreht - genießen. Weil alles Andere im Grunde auch keinen Unterschied machen würde. Was will man in 10 Tagen auch machen, das das eigene Dasein nachhaltig und positiv verändern könnte? Selbst wenn man "auf was käme" hätte man nicht die Möglichkeit es einfach umzusetzen.

Faulheit als "HALTUNG" ist also im Grunde ein "Offenbarungseid" - das sich-nicht-eingestandene Eingeständnis daß man mit sich selbst in seinen Rahmenbedingungen nichts anzufangen weis.
Faulheit ist damit im Grunde "LANGEWEILE", die durch "nichts-(sinnvolles-)tun" selbst sagt daß man ja immerhin "nicht arbeitet" - also wenigstens noch Unangenehmeres vermeidet.

Mit "Konsumverhalten" muß das nicht mal was zu tun haben. Ein "superreicher Faulpelz" kann ohne jemals auch nur einen Finger krumm gemacht zu haben "ohne Ende konsumieren".
Beim "Nicht-Superreichen" "Faulpelz" weis man ja nicht einmal ob er nicht doch "wie Weltmeister" konsumieren würde, wenn er an die Voraussetzungen dazu ran käme. Nicht seine "Faulheit" ist die Leistung die ihn vor einem "Mega-Öko-Fußabdruck" bewahrt - sondern alleine das fehlende Geld das die Voraussetzung für Konsum wäre.
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Re: Durch welche Arbeit zerstören wir uns selbst ?

Beitrag von admin »

Strafanzeigen gegen Wikipedia und  Focusbosse etc.  wg. RUFMORD, unterlassener Hilfeleistung, und Faulheit werdenbe   a r b e i t e t.png
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GAST

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Beitrag von GAST »

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